Das wissen wir über Einbrüche in Deutschland
Einbrüche sind in Deutschland eine große Sache. Zusammen mit anderen Diebstählen stehen sie für einen erheblichen Teil der Straftaten. Doch was verraten uns die Zahlen darüber, wie wir damit umgehen, wer besonders betroffen ist und wo Einbrecher bevorzugt zuschlagen?
Das Verisure Magazin fasst die Entwicklungen der vergangenen Jahre zusammen. Aktuelle Zahlen – auch für die Regionen – zeigt der Verisure Einbruchsatlas Deutschland.
Einbrüche und Sicherheitsgefühl – Fakt und Fiktion
Laut Bundeskriminalamt sank die Zahl der Wohnungseinbrüche von rund 167.000 im Jahr 2015 auf 87.000 im Jahr 2019. Das subjektive Sicherheitsgefühl lässt sich von dieser Entwicklung jedoch nicht immer beeinflussen: Trotz weniger Fällen bleibt ein Gefühl der Unsicherheit. Einbrüche spielen in Medien und im persönlichen Umfeld weiterhin eine große Rolle. Dass dies so ist, hat mit der schieren Menge solcher Delikte zu tun: Jeden Tag registriert die Polizei in Deutschland mehrere Hundert Einbrüche in Privatgebäude, in den vergangenen Jahren im Durchschnitt zwischen 240 und 450.
Wo gibt es die meisten Einbrüche?
Betroffen sind vor allem Städte und Gegenden, die gut über Fernstraßen zu erreichen sind. Hier liegt die Zahl der Einbrüche pro 100.000 Einwohner teils deutlich über 200 im Jahr. Der Hintergrund: Täter finden hier eine gute „Infrastruktur“ – anonyme Umgebung, gute Fluchtwege –, die Einbrüche erleichtert.
Auch im Einzelfall gilt: Eingebrochen wird eher dort, wo das Risiko gering und die Gelegenheit gut ist. Dazu zählen bevorzugt Einfamilienhäuser und Erdgeschosswohnungen, wie beispielsweise der Einbruch-Report des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) 2015 herausgefunden hat. Die Täter brechen durch die Wohnungstür ein, öffnen Fenster, klettern über Balkone oder kommen durch die Terrassentür.
Tipp:
Wer diese Zusammenhänge kennt, kann leichter gegensteuern: Mechanische Sicherheitsmaßnahmen wie Türriegel oder Fenstersicherungen halten die meisten Einbrecher auf. Abschreckend wirken auch elektronische Alarmsysteme: Ein Warnschild am Gebäude weist darauf hin, dass es besonders geschützt ist. Sollte der Einbrecher tatsächlich ins Gebäude gelangen, spricht bei Verisure die Notruf- und Serviceleitstelle den Eindringling an und löst ggf. eine nebelartige Sichtbarriere aus. Das schlägt die meisten Täter in die Flucht. Parallel ruft Verisure die Polizei.
Wann wird eingebrochen?
Es gibt mehr Einbrüche, wenn es dunkel ist – allerdings auf die Jahreszeit, nicht auf die Tageszeit bezogen. Das ergab der Einbruch-Report des Gesamtverbands des GDV 2015. Die Taten geschehen im Spätherbst und Winter häufiger als im Sommer, jedoch nachts seltener als tagsüber.
Tipp:
Anders als vermutet, ist die Ferienzeit nicht besonders riskant. Die Polizei rät dennoch, möglichen Einbrechern keine Hinweise zu geben. Dass ein Haus vermutlich leer steht, zeigen beispielsweise heruntergelassene Rollläden oder die Tatsache, dass der Briefkasten überquillt. Bewohner sollten auch keine Nachrichten auf den Anrufbeantworter sprechen – „Wir sind im Urlaub“ – oder ihre Adresse deutlich sichtbar am Gepäck anbringen.
Wer ist das typische Einbruchsopfer?
Ein Einbruch kann jeden treffen, gerade weil Menschen, die nichts überdurchschnittlich Wertvolles besitzen, keine besonderen Sicherheitsvorkehrungen treffen.
Die Folgen gehen weit über den materiellen Verlust hinaus: Die meisten Einbruchsopfer berichten von Ängsten und Unsicherheitsgefühl. Bis zu drei Viertel der Befragten waren es in einer Untersuchung „Tat und Folgen“ des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen von 2014. Das Gefühl der Hilflosigkeit verstärkt, dass sich laut den Zahlen des Bundeskriminalamtes nur etwa jeder fünfte bis sechst Einbruch aufklären lässt.
Tipp:
Mit der konkreten Gefahr beschäftigen sich viele erst, wenn bei Nachbarn oder Freunden tatsächlich eingebrochen wurde. Plötzlich fällt auf, dass die eigene Wohnung oder das Haus nicht gut gegen Einbruch geschützt sind. In dieser Situation sollten sich Mieter und Eigentümer Beratung suchen: Ansprechpartner gibt es bei der Polizei oder bei gewerblichen Sicherheitsexperten. Eine erste Risikoanalyse vor Ort ist bei Verisure kostenfrei.