
Kinder im und am Wasser: Tipps für deren Sicherheit
Die Sicherheit von Kindern im Wasser beginnt zuhause. Davon ist Matthias Stoll von der DLRG überzeugt. Wenn nämlich schon ein Kleinkind im Wasser Spaß hat, lernt es später gerne Schwimmen. Doch am und im Wasser ist auch Vorsicht geboten. Im Interview gibt der Experte Tipps, was Eltern für die Sicherheit ihres Kindes tun können.
Inhaltsverzeichnis:
Worauf sollten Eltern zuhause achten, damit ihrem Kind im Wasser nichts passiert?
In welchen Situationen kann Wasser für Kinder zuhause zur Gefahr werden?
Welche Regeln sollten Eltern ihrem Kind geben, damit es am Wasser sicher ist?
Was ist Dir besonders wichtig, damit Kinder am und im Wasser sicher sind?
Worauf sollten Eltern zuhause achten, damit ihrem Kind im Wasser nichts passiert?
Die wichtigste Regel ist, dass man ein Kind bis es sicher schwimmen kann – also bis es das Schwimmabzeichen in Bronze hat – am und im Wasser immer beaufsichtigen muss. Und zwar jederzeit. Denn falls etwas passiert, muss man sofort handeln. Ansonsten kann es schnell zu einem Unglück kommen. Nicht nur die Eltern sind da in der Pflicht, sondern auch die Großeltern, sowie die Nachbarn und Freunde, wo die Kinder zu Besuch sind.
Die Erwachsenen müssen sich absprechen, wer auf die Kinder aufpasst, wenn man mit mehreren im Freibad ist oder wenn bei einer Gartenparty ein Pool in der Nähe ist. Das ist leichter gesagt als getan. Es gibt Familien, die hängen bei einer Party der Person, die gerade die Aufsicht hat, ein Schild mit der Aufschrift „Poolaufsicht“ um. Dann ist sich diese Person bewusst, dass sie jetzt verantwortlich ist, und kann die Verantwortung nur mit der Übergabe des Schildes an jemand anderen übertragen.
Aber nicht erst am Pool, sondern schon bei niedrigem Wasser gilt: ein Kind darf man nicht aus den Augen lassen. Ein Spruch sagt: „Ein kleines Kind kann schon in einer Pfütze ertrinken.“ Und da ist tatsächlich was dran.
Über unseren Experten für Sicherheit im Wasser: Matthias Stoll
Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) hat sich zum Ziel gesetzt, Menschen vor dem Ertrinken zu bewahren und deren Sicherheit am, im und auf dem Wasser zu gewährleisten. Zu den zentralen Aufgaben des Verbandes gehören die Schwimm- und Rettungsschwimm-Ausbildung sowie das Informieren und Aufklären über Gefahren.
Da eine gute Schwimmausbildung die beste Prävention ist, engagieren sich bundesweit circa 8.000 Mitglieder ehrenamtlich als qualifizierte Ausbilder und führen unter anderem Schwimmkurse durch. Das Kinderschwimmen mit den Eltern nutzen sie auch, um diese über Baderegeln und Gefahren aufzuklären. Die Bundesgeschäftsstelle unterstützt dabei ehrenamtliche Experten bei der inhaltlichen Konzeption und bei der Erarbeitung von bundesweiten Maßnahmen.
Matthias Stoll leitet in der Bundesgeschäftsstelle der DLRG den Bereich Ausbildung und Prävention (Foto: DLRG).
In welchen Situationen kann Wasser für Kinder zuhause zur Gefahr werden?
Das beginnt bereits in der Badewanne. Es muss gar nicht viel Wasser in der Wanne sein; wenige Zentimeter reichen aus, dass es zu gefährlichen Situationen kommen kann. Wenn Kinder da zu zweit sind, machen die ja auch gerne mal Blödsinn und sind unvorsichtig.
Im Garten muss man an Planschbecken, Pool oder Gartenteich sowie an die Regentonne denken, und darf dabei den Garten der Nachbarn nicht vergessen. Manchmal fließt auch ein kleiner Bach in der Nähe vorbei, an dem Kinder gerne spielen möchten. Es gibt tatsächlich einzelne Fälle in Deutschland, dass Kinder an solchen Wasserstellen ertrunken sind.
Wie können Eltern vorbeugen?
Beim Planschbecken sollten Eltern abends das Wasser ausleeren. Nachbarn mit kleinen Kindern sollten sich gegenseitig informieren, sobald eine Familie ihr Planschbecken mit Wasser füllt.
Wo kleine Kinder wohnen, sollte es im Garten keine offenen Wasserflächen geben. Das Zudecken mit einer Plane reicht nicht aus, sondern sie müssen fest abgedeckt oder mit einem Zaun umgeben sein. Kinder sollten keine Chance haben, sich zum Beispiel aus der Regentonne oder einem offenen Bottich Wasser zum Spielen zu holen.
Ein Zaun rund um das Grundstück verhindert, dass ein Kind beim Nachbarn oder in der Nähe alleine am offenen Wasser spielt. Und nicht nur offenes Wasser ist riskant, sondern auch zugefrorene Wasserflächen, die einbrechen können, wenn ein Kind sie betritt.
Sie möchten auf Nummer sicher gehen, dass Ihr Kind im Garten nicht unbemerkt ins Wasser fällt? Dafür sind zusätzlich zu den genannten Maßnahmen Kameras mit Bewegungsmeldern hilfreich. Bei den Außenkameras des Verisure Alarmsystems können Sie sogar Aktivitätszonen einrichten. Dann erhalten Sie sofort einen Hinweis, wenn die Kamera zum Beispiel in der Nähe des Pools eine Bewegung erkennt. Erfahren Sie mehr über die Außenkamera des Verisure Alarmsystems!
Schwimmen zu können, kann Leben retten. Hast Du Tipps, um ein Kind auf den Schwimmkurs vorzubereiten?
Wasser übt auf Kinder eine Faszination aus und weckt ihre Neugier. Eltern sollten diese nicht bremsen. Doch sie müssen dem Kind auch sagen, dass es im Freibad oder am See nicht einfach ins Wasser springen darf. Sie sollten mit dem Kind über die Gefahren sprechen, ohne ihm Angst zu machen.
Hat ein Kind Freude daran, sich im Wasser aufzuhalten, fällt es ihm leichter, schwimmen zu lernen. Dafür hilft es schon, mit dem Kind zu spielen, wenn es in der Badewanne ist.
Kinder ans Wasser gewöhnen: Spiele in der Badewanne
Wenn ein Kind in der Badewanne sitzt, können Eltern es spielerisch auf das Schwimmen vorbereiten. Die DLRG empfiehlt die folgenden Schritte, um ein Kleinkind an das Wasser zu gewöhnen:
- -Wasser aus einem kleinen Becher über den Körper des Kindes laufen lassen; dabei kaltes und warmes Wasser abwechseln. Macht das dem Kind Spaß, kann man das Wasser auch über Kopf und Gesicht ausgießen.
- -Das Kind mit Händen und Füßen planschen und mit Wasser herumspritzen lassen.
- -Es mit dem Mund im Wasser Blubberblasen pusten lassen.
- -Es mit dem Kopf unter Wasser tauchen lassen, um Gegenstände aus dem Wasser zu holen.
Welche Regeln sollten Eltern ihrem Kind geben, damit es am Wasser sicher ist?
Man kann Kindern zum Beispiel sagen: wenn ihr auf dem Schulweg an einem Bach vorbeikommt, dann geht da nie alleine hin, um zu spielen, sondern immer nur zu zweit; und falls ein Kind ins Wasser fallen sollte, muss das andere sofort laut rufen und Hilfe herbeiholen.
Wenn ein Kind Wasser verschluckt hat, liest man häufig vom „trockenen Ertrinken“ oder „sekundären Ertrinken“. Was hat es damit auf sich?
Trockenes oder sekundäres Ertrinken sind keine medizinischen Begriffe. Kinder ertrinken – genauso wie Erwachsene, wenn Wasser in die Lunge gelangt ist und der Sauerstoffaustausch nicht mehr möglich ist.
Dafür muss gar nicht der ganze Körper unter Wasser geraten. Es reicht, wenn man zu viel Wasser verschluckt. Die Folgen zeigen sich manchmal erst Stunden später.
Ein Erwachsener merkt selbst, wenn es ihm nicht gut geht, nachdem er einige Stunden zuvor Wasser verschluckt hat. Doch ein Kind kann diesen Zusammenhang nicht herstellen. Die Eltern müssen daher auf Warnzeichen achten, bei denen sie auf jeden Fall mit dem Kind zum Arzt gehen sollten. Ist dieser nicht erreichbar, sollten sie den Notruf wählen und die Situation schildern.
Warnzeichen dafür, dass ein Arzt aufgesucht werden sollte:
Beobachtet man bei einem Kind mehrere Stunden nach einem Besuch im Schwimmbad eines oder mehrere der folgenden Warnzeichen, befindet sich vermutlich zu viel Wasser in seiner Lunge:
- -andauernder Husten
- -schwere Atmung
- -blau anlaufende Lippen
- -atypisches Verhalten: wenn das Kind zum Beispiel auffallend ruhig ist, während das ansonsten nicht seine Art ist.
Was ist Dir besonders wichtig, damit Kinder am und im Wasser sicher sind?
Es gibt zwei wichtige Regeln, die ich schon genannt habe, aber gerne nochmals wiederhole:
Kleinkinder brauchen die volle Aufmerksamkeit eines Erwachsenen, wenn sie in der Nähe von Wasser sind.
Wer einen Garten hat, sollte darauf achten, dass es keine offenen Wasserflächen gibt.
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